Der Kreistag beauftragt den Landrat, er möge sich landesweit in den entsprechenden Gremien für die Fortführung des erfolgreichen Go-In-Systems im Kreis Unna einsetzen.
Sehr geehrter Herr Landrat,
die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet um die Aufnahme des Antrags in die Tagesordnungen des zuständigen Fachausschuss für Soziales, Familie und Gleichstellung (SFG) am 27.09.2017 sowie zur Beschlussfassung im KreisA und Kreistag am 09./10.10.2017
Antrag:
Der KT bittet den LR, sich beim zuständigen Ministerium des Landes für die Fortführung des erfolgreichen Go-In-Systems im Kreis Unna einzusetzen.
Begründung:
Das „Go-In-Konzept“ (Modellprojekt zur potenzialorientierten Beschulung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen) findet kreisweit grundsätzlich Zustimmung.
Zeitnah wird für die Kinder und Jugendlichen die sprachliche und soziale Integration innerhalb des Regelunterrichts und des Schulalltags ermöglicht. Die aufnehmende Schule organisiert parallel dazu Förderunterricht/-gruppen, in denen die neuzugewanderten Kinder intensiv die deutsche Sprache erlernen. Das wissenschaftlich nachhaltig begleitete Projekt des Kommunalen Integrationszentrums (KI) in Bergkamen bietet strukturell abgesicherte Beschulung und klare Zuständigkeiten. Durch geordnete Verfahrensabläufe und den Einsatz qualifizierten Personals bietet das KI eine gute Einschätzung der ankommenden Kinder und Jugendlichen, um sie potenzialgerecht an entsprechende Regelschulen weiter zu empfehlen. Die Sprachförderung erfolgt innerhalb des Schulalltags. Zusätzlich erhalten die Lehrkräfte der aufnehmenden Schulen Unterstützung und umfangreiche Material- und Methodenberatung.
Dieses gute System zugunsten eines Konzepts der „Auffangklassen“ abzuschaffen, würde einen folgenschweren Rückschritt darstellen: die neu zugewanderten, fremdsprachigen Kinder und Jugendlichen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Sprache säßen in diesen „Auffangklassen“, abgeschirmt von den deutschen. Ohne Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens oder der einfachen Integration über die gemeinsame Pausen- oder Freizeitgestaltung. Die sprachlichen Lernerfolge bleiben aus, bzw. verlangsamen sich, da die Schülerinnen und Schüler dieser Auffangklassen untereinander im Schulalltag kein natürliches Korrektiv haben und sich falsche Spracheigenschaften zu verfestigen drohen.
Wir bitten um Zustimmung und stehen zur näheren Erläuterung zu weiteren Gesprächen bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert Goldmann
Fraktionsvorsitzender